Zu viele E-Mails, Eilmeldungen und Benachrichtigungen? Es ist Zeit für einen Tapetenwechsel. In den nebelverhangenen Höhenlagen von La Réunion, genauer gesagt von Saint-Louis, verbirgt sich eine Oase der Ruhe aus Land und Traditionen, aus Unverfälschtheit und Schlichtheit. In Les Makes werden die Blicke angesichts der rauen Poesie der Landschaften verzaubert, und im Kontakt mit den Einwohnern bereichert sich der Geist. Entfliehen Sie für ein Wochenende auf die Gipfel von La Réunion und erleben Sie den ländlichen Alltag der Einheimischen.
Unsere Wanderung über den Wanderweg Malbar Mort endet schließlich im grünen Dorf Les Makes. Ob die Schönheit des Panoramas oder das kühle Klima: man kann die Gänsehaut nicht verhindern. An diesem frühen Nachmittag ist es bereits recht neblig, während wir für das Wochenende zu unserem Gästezimmer gehen. Die Luftfeuchtigkeit weicht nun dem herzlichen Empfang von Rose. Wir haben gerade genug Zeit, um unsere Rucksäcke abzulegen, und schon ist der weiße Tee zusammen mit köstlichen Brownies mit Victoria-Ananas serviert. Zwischen zwei Bissen erklären wir unserer Hausherrin unser Programm. Ihre Empfehlung? Das Observatorium von Les Makes auf La Réunion nicht verpassen, ein Muss in den Höhenlagen der Insel.
Die Aromen von zu Hause
Nachdem wir das Dorf erkundet haben, wird es schnell dunkel. Zeit für den Aperitif! Auf dem Tisch steht ein Festival kreolischer Tapas. Schmalzgebäck, gefüllte Teigtaschen Samosas, Accras (Fischbällchen) und die scharfen Bonbons piment erwärmen schnell die Zunge und das Herz. Als wir sie danach fragen, erklärt uns Rose ganz genau jedes ihrer Rezepte. Wir hören ihr aufmerksam zu, während uns ein aromatisierter Rumpunsch eingeschenkt wird. Die Gäste tauschen verschiedene Anekdoten und unterwegs erlebte Erfahrungen aus, und Rose serviert uns ihren noch dampfenden Auflauf mit grüner Papaya. Die restliche Mahlzeit ist eine Parade aus Caris und Rougails, von denen eins verlockender ist als das andere. Während einige noch einmal Reis mit Limabohnen verlangen, stehen wir vor allem auf das Boucané Baba Figue (eine Art Dörrfleisch mit Bananenblüten)…
Von Sternen umgeben…
Auf Anraten unseres kreolischen Chefs wird der Abend im Observatorium der Hochebene Les Makes von La Réunion fortgesetzt – von Sternen umringt. Mit ihrem wolkenlosen Himmel bieten die Höhenlagen perfekte Bedingungen für einen Einstieg in die Astronomie. Auf dem Gelände üben wir zunächst, den Nachthimmel mit bloßem Auge zu enträtseln, bevor wir zu Fernrohr und Teleskop gehen. Die Sternbilder der Südhalbkugel offenbaren nun in einem Augenblick reinster Poesie ihre Geheimnisse.
Natürliche Schönheit
Nach einem schnellen Frühstück steigen wir ins Auto und fahren zum „Fenster“ von Les Makes, einem zauberhaften Aussichtspunkt über den Talkessel Cilaos. Vor unseren Augen zeichnen sich unter einem dunstigen Himmel die höchsten Gipfel der Insel ab, unter anderem der Piton des Neiges und der Grand Bénare. Es wird schnell still, um Raum für Bewunderung zu schaffen. Auf die Geländer gestützt, scheint jeder auf eine Reise ins Innere gegangen zu sein. Wir beenden unseren Ausflug mit einem Waldspaziergang inmitten riesiger Sicheltannen.
Familienpicknick
Rose und ihre Kinder stoßen am späten Vormittag für ein traditionell kreolisches Picknick zu uns. Auf La Réunion wird eine ganze Institution in Bewegung gesetzt! Und sie beginnt mit der unvermeidlichen Suche nach dem besten Ort. Mit Kochtöpfen und Bestecken in der Hand finden wir einen Pavillon, der an der Waldstraße von Les Makes eingerichtet wurde. Während sich einige um das Kochen über dem Holzfeuer kümmern, lernen wir geduldig, wie man die sogenannten „Brèdes“, also Stängel und Blätter von verschiedenem Gemüse, sortiert und schneidet. Sie werden als Beilage zum Hähnchen-Cari und zum Auberginen-Ragout gereicht, die heute Mittag auf dem Speiseplan stehen.