Vor drei Millionen Jahren spuckte das Innere der Erde Feuer. Aus dieser Begegnung der Elemente entstand eine Insel mitten im Indischen Ozean, die alsbald von einer üppigen und einladenden Vegetation bedeckt wurde. Feuer und Wasser haben all die Oberflächengestalten geformt, die wir heute bestaunen. Dieses junge und eruptive Gebiet ist zu einem Erbe geworden, einem Geschenk der Natur, das wir den kommenden Generationen weitergeben. 2010 hat die UNESCO die Vulkanlandschaften, Talkessel und Hochebenen in die renommierte Liste des Welterbes aufgenommen. Wir erklären Ihnen warum!
Ein Zeugnis der Geschichte der Insel
Die Vulkanmassive des Inselinneren bezeugen eine intensive geologische Aktivität. Wenn man sich auf die Wanderwege der Talkessel vorwagt, läuft man durch die Jahrhunderte der eruptiven und erosiven Geschichte. Die Elemente haben die verschiedenen Insellandschaften geformt, und jeder Spaziergang auf diesen gewundenen Wegen erinnert uns daran. Es wird uns klar, wie eine zufällige Begegnung von Wasser, Feuer und Wind zur Entstehung dieser Oase voller Leben geführt hat. Die Insel allein ist ein Lexikon, eine Sammlung von Geschichten vor dem Hintergrund von Naturerscheinungen.
Üppige Natur
Der Piton des Neiges hat nicht nur eine Insel erschaffen. Er hat ein Paradies mit einer vielfältigen Flora und Fauna mit zahlreichen endemischen Arten erschaffen. Zwischen den Steilhängen der Talkessel offenbaren sich viele Primärwälder, durch die Vogel- und Insektenarten schweben, die man nirgendwo sonst auf der Welt findet. An den Hängen des Piton des Neiges wohnen wir also einem einzigartigen Schauspiel bei. Der höchste Berg von La Réunion und des Indischen Ozeans wacht unaufhaltsam mit einem wohlwollenden Blick über ihre Schöpfung.
Die Liebe der Reunionesen und der Bewohner der Höhenlagen zu ihrem Land und ihrer Kultur ist unvergleichlich. Der Vulkan hat ihnen fruchtbare Böden geschenkt, die es zu bewirtschaften gilt, und intensive Gebiete, die es zu erleben gilt. Tag für Tag danken sie seinem Wohlwollen, indem sie dieses Erbe so gut wie möglich schützen. Die Geschichte und die biologische Vielfalt im Herzen des Nationalparks von La Réunion waren zwar die wesentlichen Vorzüge, um 2010 in das Welterbe der UNESCO aufgenommen zu werden; die Herausforderung ihres Erhalts war jedoch auch ein starkes Argument.
„Letzter Zufluchtsort für das Überleben einer Vielzahl endemischer Arten“
Als Beweis für den außergewöhnlichen Reichtum der reunionesischen Natur heißt es in der Erklärung zum außergewöhnlichen universellen Wert in diesen Kriterien zur „Natur“:
- Von außergewöhnlicher Naturschönheit und ästhetischer Bedeutung sein
„Die Kombination aus vulkanischer Aktivität, Erdrutschen tektonischen Ursprungs und Erosion durch starken Regen und Wasserläufe haben eine wilde und spektakuläre Landschaft von ergreifender Schönheit geschaffen.“
- Erhalt der biologischen Vielfalt
„Das Gut ist ein globales Zentrum der Pflanzenvielfalt mit einem hohen Maß an Endemismus. Hier gibt es die letzten, für den Erhalt der terrestrischen biologischen Vielfalt der Maskarenen wichtigsten natürlichen Lebensräume, und es umfasst eine Reihe seltener Waldarten. Angesichts der erheblichen und zum Teil irreversiblen Einflüsse des Menschen auf die Umwelt auf der Inselkette der Maskarenen ist das Gut der letzte Rückzugsort für das Überleben einer Vielzahl endemischer Arten, die bedroht und gefährdet sind.“