Ein unvergesslicher Tag auf dem Bauernhof der Yabar: zwischen Landwirtschaft, Traditionen und Inselaromen.
In Le Grand Tampon auf den Höhen von La Réunion durften wir auf dem Bauernhof der „Yabar“ ein authentisches Erlebnis mit kulinarischen Köstlichkeiten genießen. Nach der Begrüßung durch Julie, der „Yab“*, und Varadan, dem „Malbar“**, die sich als Ehepaar liebevoll „Yabar“ nennen, hatten wir Gelegenheit, in den Alltag eines inseltypischen landwirtschaftlichen Familienbetriebs einzutauchen. Ein Tag auf dem Bauernhof, reich an Entdeckungen, geselligen Momenten und Aromen.
Unser Eintauchen begann mit einem köstlichen „Risofé“, dem traditionellen Reis vom Vortag, der auf La Réunion zum Frühstück gegessen wird. „Wir haben euch auch selbst verarbeitete Bio-Produkte des Betriebs hingestellt, wie Marmeladen oder Galabé“, bietet Julie an. „Probiert ruhig und fühlt euch wie zu Hause!“
Wir haben tatsächlich das Gefühl, wie Familienmitglieder empfangen zu werden, die Atmosphäre ist gesellig und herzlich. Nach dem reichhaltigen Frühstück besichtigen wir das landwirtschaftliche Unternehmen in Begleitung von Julie und Varadan. Der Blick auf den Küstenstreifen ist atemberaubend und die frische Höhenluft ist bei dem Spaziergang besonders angenehm.
Die beiden Landwirte erzählen uns von ihrer Passion für das Land und die Produkte, die die Insel La Réunion hervorbringt. Welch eine Wonne für unsere Sinne, im Lauf des Spaziergangs Produkte zu probieren, die auf La Réunion angebaut werden, und daran zu schnuppern. Beim Flanieren zwischen Feldern und Gewächshäusern entdecken wir Bissap-Blüten (eine Hibiskusart), die Viktoria-Ananas oder „Buddhas Hand“.
Produkte von La Réunion, frisch gepflückt fürs Mittagessen.
Aber wir sind nicht nur hier, um spazieren zu gehen! Wir haben auch den Auftrag, Zutaten für die Zubereitung des Mittagessens zu ernten: Zitronen, Anisverbene und „Brèdes Couchou“. Nun sind wir also dabei, diese Blätter zu wählen, von deren Frikassee die Réunionnais schwärmen. Bevor wir in die Küche zurückkehren, machen wir Halt, um Zuckerrohr zu schneiden, aus dem wir dann den frischen, köstlich süßen Saft herauspressen. Auf dieses schöne Erlebnis stoßen wir an! Prosit!
Danach ist es Zeit, sich in die Küche zu begeben, um die Zubereitung des Mittagessens zu vollenden. Die komplette Familie Yabar mit Julies Schwester und Mutter macht uns mit der Kunst des Blättersortierens vertraut, dann geht es in der typisch kreolischen Holzofenküche ans Werk. Bei den Düften läuft uns bereits das Wasser im Munde zusammen!
Die Aromen der Insel La Réunion auf unserem Teller
Endlich ist der Moment gekommen, uns zu bedienen und die kreolischen Gerichte zu probieren, bei deren Zubereitung wir mitgewirkt haben. „Die Töpfe stehen am Feuer, bedient euch und holt euch ruhig einen Nachschlag“, lacht das Landwirtsehepaar. Neben dem Blattgemüse genießen wir Hähnchen-Cari, ein typisches Gericht von La Réunion, dazu Reis, Körner und pikante Rougails. Jeder Bissen ist eine Geschmacksexplosion, eine kulinarische Reise ins Herz der Insel.
Nach dem Kaffee und der Nachspeise, bei der hauptsächlich Péï-Kuchen serviert werden, endet der Tag mit einer feierlichen Note und Musik. Julie und Varadan erzählen uns die Geschichte der traditionellen Musikrichtungen von la Réunion. „Aber Sega und Maloya muss man leben und tanzen! Schnappt euch ein Outfit und ,alon dansé‘“, fordern sie uns auf.
Als wir Abschied nehmen müssen, bedanken wir uns bei der Familie Yabar für diesen entdeckungsreichen Tag, bei dem wir in die Landwirtschaft und die Küche von La Réunion eintauchen durften. Es lässt sich nicht bestreiten: die Leidenschaft zu ihrem Beruf kommt in jedem Gericht, jeder Geste und jedem Lächeln in geselliger Runde zum Ausdruck.
*Synonym für „kleine weiße Person in den Bergen“
**Begriff für die hinduistischen, aus Südindien stammenden Réunionnais