Die Sie wie geladene Gäste in diesem schönen kreolischen Haus voller Geschichte empfängt, wo ihre Familie seit mehreren Generationen lebt.
Eine Zeitreise in den Höhen von Saint-Denis
Einige Kilometer vom Stadtzentrum von Saint-Denis entfernt, liegt das Anwesen Beaubassin, ein kleines Schmuckstück kreolischer Architektur. Monique, die Besitzerin der Anlage, hat uns die Türen zu ihrem Haus und ihrem Garten für einen freundlichen und spannenden Besuch geöffnet. Im Laufe der Geschichte der Familien Mazérieux und Ozoux lernen wir auch die Geschichte der Insel kennen.
Kaum auf dem Grundstück angekommen, oben am St. François, entdecken wir die Fassade der kreolischen Villa mit ihren zwei schönen Türmen. Die Zeitreise kann beginnen. Monique erwartet uns vor der großen Veranda und fängt an, uns die Geschichte dieses Ortes zu erzählen, die im 19. Jahrhundert beginnt. Zu jener Zeit diente das Anwesen, bekannt unter dem Namen Jardin du Mont Saint-François, dem berühmten Botaniker Nicolas Bréon, dem Gestalter des Jardin de l’Etat als Akklimatisierungsgarten. Daher finden wir heute im beeindruckenden Garten, der das Haus umgibt, immer noch sehr seltene Blumen, wie z. B. die Bourbon-Rose.
Letzteres wurde in den 1860er Jahren von Alfred Mazérieux erbaut. Sein Sohn, der frühere Bürgermeister von Saint-Denis, der ebenfalls mit Vornamen Alfred hieß, ließ sich dort gemeinsam mit seiner Ehefrau Euphrasie nieder. Im Jahre 1948 erwirbt dann Maurice Ozoux, ein Cousin von Euphrasie das Familienanwesen. „Ich habe dieses Haus mit Cyril, meinem Mann, entdeckt, der der Enkel von Maurice Ozoux ist”, erzählt Monique. “Ich tauchte in die Geschichte meiner Schwiegereltern ein und 2016, als wir in das Haus kamen, wollte ich diese Besuche anbieten. Ich bestehe immer darauf, dass ich Sie nicht in einem Museum, sondern in unserem Haus willkommen heiße”.
Wir beginnen die Besichtigung mit dem Wohnzimmer, das das erste von acht Zimmern im Haus ist. Ich bleibe vor einem Schaufenster stehen, hinter dem sich eine Mütze, Bücher, Spielsachen befinden: Schätze aus einer anderen Zeit, die von der Familie wie Reliquien aufbewahrt werden. „Alle Räume hier gehörten der Familie, und sie haben eine Geschichte“, sagt die Herrin des Hauses. Wir entdecken auch die Familienporträts und lernen die ehemaligen Bewohner des Hauses dank Moniques Anekdoten kennen.
Anschließend begeben wir uns in die Küche, die vom Haus getrennt ist, wie es auf La Réunion seit mehreren Jahrhunderten Tradition ist. „Wir wollten eine Seite als „maison des hauts” beibehalten, denn da das Haus historisch gesehen von allem weit entfernt ist, mussten wir diesen „Bauernhof”-Bereich mit den Enten und den Hühnern haben“, fährt Monique fort. Im hinteren Teil des Gartens gibt es auch drei Hektar Wald, in dem sie gerne spazieren geht. „Ich habe noch viele Ideen, wie ich das Gut am Leben erhalten und den Gemeinschaftsgeist wiederentdecken kann, der den verschiedenen Eigentümern des Ortes schon immer wichtig war.“ So beherbergt eines der Nebengebäude ältere Menschen, ein anderes empfängt Familien mit Kindern, und Monique hat in der Nähe des Hühnerstalls sogar eine Katzenpension eingerichtet.
Der Besuch endet an der „Chamaille” (zu Deutsch: Zank), einer hübschen, im Jahr 2000 renovierten Bambusstroh- und Lehmhütte, in der es noch einige Schätze zu entdecken gibt.” Es waren die Kinder, die den Namen gewählt haben, weil sie sich darum gezankt haben“, sagt Monique, die sich mit einer selbstgemachten Limonade zu uns gesellt. Diese Geschichten bringen uns unsere Kindheitserinnerungen zurück, und wir setzen den Austausch auf der Veranda und rund um das Bassin fort. Ein schöner Moment des Teilens in einer außergewöhnlichen Umgebung.